Informationen über Georgius Agricola

aus Georgius Agricola, De re metallica, Seite 28: Aufsuchen der Erzgänge mit Wünschelrute und Schürfgräben

 

Im Jahr 1994 war der 500. Geburtstag von Georgius Agricola, dem großen Humanisten und Montanwissenschaftler, der eigentlich Georg Bauer hieß und am 24. März 1494 in Glauchau/Sachsen geboren wurde. Georgius Agricola studierte in Leipzig Theologie, Philosophie und Philologie. Im Jahre 1518 übernahm er in Zwickau die Stelle als Lehrer für alte Sprachen. Von 1524-1526 studierte er in Italien Medizin und Naturwissenschaften. 1527 ließ er sich in St. Joachimsthal (Jachymov) als Stadtarzt und Apotheker nieder (gleichzeitig wurde er Leibarzt des Grafen Schlick). Schon bald begeisterte ihn der Bergbau so sehr, dass er die Tätigkeit als Arzt aufgab.

 

Im Jahre 1530 erschien seine erste bergbaukundliche Schrift Bergmannus sive de re metallica, in der Agricola das Erzrevier von St. Joachimsthal und dort vorkommende Mineralien behandelte.

 

1531 zog Agricola nach Chemnitz, wo er als Stadtarzt, Historiograph und Bürgermeister tätig war. 1544 erschien seine Abhandlung Über die Entstehung und Gesetzmäßigkeit der Dinge unter der Erde, 1546 dann Von dem was unter der Erde hervorstießt und im Jahre 1549 Von den alten und neuen Metallen.

 

Seine zwanzigjährige Forschungsarbeit krönte Agricola mit dem umfangreichsten bergbaukundlichen Werk seiner Zeit "De re metallica libri XII - Zwölf Bücher vom Bergwerk".

 

Die erste Ausgabe erschien in lateinischer Sprache im Jahre 1556 in Basel, vier Monate nach dem Tode Agricolas, die erste deutschsprachige Ausgabe ein Jahr später.

 

De re metallica libri XII wurde für zweihundert Jahre das international am weitesten verbreitete Lehrbuch der Montanwissenschaften.

 

Eine ausführliche Übersicht über Leben und Wirken Agricolas bietet das Agricola-Forschungszentrum in Chemnitz.

 

Dieses montanistische Erbe zu bewahren, die Traditionen zu pflegen und zu dokumentieren, verbunden mit Veranstaltungen, Vorträgen und Exkursionen zum Themenkreis sind das Anliegen und Ziel des Georgius Agricola Mainz e.V. Eine Zusammenarbeit mit allen Institutionen wie Bergbau- und geologischen Landesämtern, Sammlungen, Schaubergwerken und bergmännischen Traditionsorganisationen ist angestrebt.